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      ARTIKEL    
           
           
    Diverse von uns verfasste Artikel aus zwei Jahrzehnten werden hier mit und mit zusammengetragen und wiederveröffentlicht. Leider leidet die Qualität der Berichte durch die Onlineisierung. Fußnoten, Erklärungen, Umbrüche und Lettering sind in gedruckten Medien immer noch besser einzusetzen und machen deutlich mehr Spaß für Leser und Schreiber.    
         
         
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    -Warum nicht mal zum Kapt´n Paul?-    
           
      Interwiev mit dem MONSUN S.C. auf Ihrer Custom Show 2008    
         
    Erschienen in DER BEDUINE Ausgabe Nr. 8    
       
    Das Interview führt René mit folgenden Personen am Samstag nach er Party und vor der Custom-Show des Clubs am 01.03.2008.
Leider waren alle Personen zu diesem Zeitpunkt nüchtern.
Patrick, Thorsten und Enzo, Andre kommt später hinzu.
   
    - Würdet Ihr Euch als Freaks bezeichnen?
Antwort aller zögernd: „Ja.“
   
    - Wenn mich nicht alles täuscht, habt Ihr in der letzten Zeit zwei neue Clubmitglieder aufgenommen. Einmal einen Dicken (Enzo) und einen Dünnen (Olli von der Rollerklinik). Was hat Euch dazu veranlaßt die Reihen zu erweitern? Schwächeln die ersten schon bei Euch, so dass Ihr Frischfleisch benötigt?
Thorsten: „Wir brauchten Diener zum Bierholen – geh mal Bier holen!“
Enzo: „Hey, das stimmt nicht...“
Ich: „Aber es steht immerhin Prospekt auf der Kutte.“
   
    - Gibt es grausame Aufnahmeriten oder gar ein Eintrittsgeld?
Einstimmig: Nein
   
    "Wer ist Euer Alphamännchen?
Patrick: „Wir alle sind das, wir treffen uns regelmäßig ALLE einmal im Monat zum Clubabend, da wird dann alles besprochen.
Enzo nachdenklich: „Aber vielleicht könnte man sagen, dass gerade zwei Leute mehr Treffen anfahren ... und daher vielleicht....
Patrick: „Nein.“
   
    - Seid Ihr ein Homo-Klub, also mit nur gleichgeschlechtlichen Mitgliedern?
Patrick: „Ja“
Enzo ist aufgrund der Fragestellung skeptisch, ob die Aussage: „Ja, wir sind ein Homoclub.“ nicht falsch verstanden werden könnte.
   
    - Eure Altersspanne reicht von bis wieviel Jahre?
25 Jahre bis 33 Jahre – tendenz natürlich steigend.
   
   

Der Monsun S.C. besteht zur Zeit aus:
- André (hat noch irgend einen militärischen Titel)
- Christian (der Stille)
- Hömmes (als einizger mit Spitznamen, sonst ja Stefan)
- Jan (mit den gefährlichen Augen)
- Jens (mit Brille)
- Patrick (kein Freund von Spoonge Bob)
- Thorsten (der Unauffällige)
- Enzo (der Skeptische)
- Olli (Rollerklinik)

   
    - Ihr seid berühmt / berüchtigt für Euren unermüdlichen Einsatz an der Burn-Out Front. Damit macht Ihr Euch nicht nuf Freunde. Was sagt Ihr dazu?
Patrick: „Das gehört dazu.“
Enzo betont aufgrund der Fragestellung, dass das Brennen dazugehört, nicht das „sich keine Freunde machen“.
   
    - Euer Webauftritt ist so lala, wer ist dafür verantwortlich?
Patrick ein wenig beleidigt: „Ich.“
   
    - Für viele von Euch gehört Schlagermusik und Standardtanz zur Grundausrüstung, trotzdem seid Ihr mir sympahtisch wie macht Ihr das? Was ist Euer Rezept.
Patrick: „Penetranz in jeglicher Beziehung.“
   
    - 2003 war Euer erster Run. Der WM-Run in 2006 war meiner Meinung nach Euer bisher stärkster Auftritt – warum meint Ihr könnte das so sein?
Thorsten + Patrick: „Gutes Wetter – und unser Sieg.“ (Sie meinten natürlich den dritten Platz des deutschen WM-Teams)
Enzo: „Und, das war das Jahr wo die Prospekts das erste Mal dabei waren.“
   
    - Seit ich Euch kennengelernt habe, haben einige von Euch doch SEHR an Körperumfang zugelegt. Liegt das daran, dass Ihr in der Szene nicht mehr so aktiv, oder dass Ihr aktiver seid? Ihr wißt schon Hopfen und Malz – Gott erhalts.
Patrick: „Ich suche schon lange so ein Shirt: „Bier formte diesen Köper.“
   
    - Ihr seid ja schon lange nicht mehr der Nachwuchs, sondern habt – zuammen mit einigen anderen sehr aktiven Klubs - die Szene mehr als gut neu besetzt. Die Meisten Clubs aus den ersten Gründergenerationsjahrgängen ´88 bis ´95 bestehen heute fast nur noch aus Einzelmitgliedern. Wie denkt Ihr über die alten Säcke, die Ihre Motoren machen lassen, keine 100km mehr schaffen und Samstags schon abreisen?
Verhaltenes Gelächter hinter vorgehaltenen Händen.
Enzo: „Uh, jetzt müssen wir aber aufpassen was wir sagen.“
Partick: „Ich nehme den Telefonjoker.“
Thorsten: „Nächste Frage, bitte.“
   
    - Zu welchen Clubs unterhaltet Ihr engere Beziehungen und Bindungen ala: „Ich komm zu Dir / Du kommst zu mir?“
Hier machte der Prospekt eine Aussage, die er später revidierte.
Patrick: „Eigendlich nicht.“
   
    - Jede Zeit hat ja seinen Schlachtruf. Ich meine da so was wie „Finger im PO, Mexico.“, „Nachts um Drei trag ich Perrücken.“, „Make your Skatzowork.“, „Tot dem RKD.“, „Lieber Tot als Zweiter.“ „Haare zu lange, mach Dir ne Vespange.“, oder „Käse Oi!“. Wie lautet Eure derzeitige Parole?
Alle Drei lauthals: „PORNOKINO !!!“
   
         
    DER BEDUINE bewdankt sich für die Interviewzeit.    
    René (filthy&sly)    
         
         
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    -Wer hat denn bloß die Zeit erfunden?-    
           
      Hidden Power RUN im Sauerland - 04. bis 06.08.2007    
         
    Erschienen in DER BEDUINE Ausgabe Nr. 7    
       
    Ihr fragt Euch: „Was war das für ein Wochenende? Was ist passiert? Was war los? Wer war da?“, und eigentlich müßte ich antworten: “Keine Ahnung, woher soll ich das wissen – ich hatte doch zuviel Bier.“. Doch wer den DER BEDUINE kennt, der weiß, daß wir SCHREIBER gut ausgebildet und gerüstet sind, um gerade den besonderen Gefahren einer VorOrtRecherche tapfer begegnen zu können. Drum hier mein Foto- und Tonmitschnitt gestützter Bericht, natürlich mit den nötigen, gut gesammelten Vorder- und Hintergrundinformationen.    
       
    Die Ankündigung auf Papier und Pixel versprach: „...Feiern nach Gutsherrenart (auf einem alten Gutshof mit allem, was das Herz begehrt..., ...die geilsten Ferien des Jahres...“. Nunja, vor der Abreise noch schnell die nötigen Sachen für gepflegtes Gutsherrengehabe zusammengeklaubt und mit Frau und Freund ab in die Berge. Der Weg zwar schwierig, da zu viele Bs (Bundesstrassen) auf engem Raum, doch nicht weit. Die Beschilderung ab angemessener Nähe vorhanden. An der unscheinbaren Einfahrt oben auf dem Berg überherzlicher Empfang – ob wohl durchgesickert war, daß ich ein SCHREIBER vom berühmt, berüchtigten DER BEDUINE bin?    
       
    Ein wirklich traumhaftes Gelände, Blick in ein sattgrünes Tal hinein, welches sofort die froidige Angst schürte, daß einem plötzlich Samweis Gamdschie mit seinen Quadratlatschen aufs Trittblech springt. Ein wenig träumen und dann der SCHOCK: Autos, Autos, Autos. Wieso? Überall Platz ohne Ende und dann die besten Zeltmöglichkeiten mit doofen 4-Taktern besetzt. Als dann noch die Clubmittäter-Mc-New + Susan-High-Pregnant mit einem Bierkrug in Feenformat auftauchten machte sich bei mir erst einmal ein wenig Enttäuschung breit.
Nachdenken. Klar, der Handzettel am Eingang, das Patchmotiv und die Wochenendwahl auf Pfingsten deutete die klare Absicht meines geliebt, gefürchteten Hidden-Power Klubs an: Die frühen 90ziger Jahre. Aber warum mußten sie deshalb auch unbedingt die Unsitte der Autosmitaufdemzeltplatzkultur übernehmen?
Doch Kopf hoch und durch das schöne Portal geschritten. Ahh, Ohhh, Uhhhh, was für ein schönes Gelände. Ein liebvoll hergerichtetes Sexwachhäuschen für unerschrockene Mösen und stürmige Ständer , ein Bierpilz, ein offenes Zelt mit Sitzmöglichkeiten, eine Feuerstelle, ein riesiger Fallschirmbaldachin, ein großer Teich und ein Haufen – wenn auch viel weniger als erwartet – netter Rollerfahrer (und andere komische Typen). Ein paar Bierchen und – Hmmm – das war guter Stoff und lecker war es, das war Veltins. Zwar keine angepriesene sauerländische Spezialität, aber lecker.
   
   
   
    Der Abend mußte doch noch gut werden, also sich erst einmal auf das Wesentliche konzentrieren und gut gutsherrenmäßig auftreten. Der Reihe nach hieß das dann: Maurers Grill mit dicken Chinaböllern einheizen, daß die Funken nur so stieben, und mit lustigem Bieranspucken erst mal die Schmerzgrenzen austesten.
Hier zeigte sich dann doch die eigentliche Professionalität der Hidden-Power Meute. Ein lauter Knall, ein wenig Feuer in der Ecke und außer einem rührenden: „Ach einer der Gutsherren...“-Blick keine übertriebene HAUSVERBOT-Aktionen wie anderswo. Herrlich. Danke. Zack. Der Samstag dann mit tollem Wetter (anders als im Netz) und einem herrlich lockeren, entspannten Programm. Zack UNO – letzte Karte.
   
       
    Die Lokation durfte scheinbar unbegrenzt strapaziert werden, denn egal was auch passierte, es erschien niemand (der echte Gutsherr, der Besitzer, der Eigentümer, o.ä.) um nervige Predigen zu halten. So konnte der eigens vom Hidden-Power gezimmerte Steg in den süßen Karpfenteich erst zum angeln (Dank an Harry für die Lehrstunde), dann für die Spaßspielchen genutzt werden. Erwachsene, halb- oder ganznackte Männer, meist tätowiert sausten auf klitzekleinen rosa Kinderfahrrädchen einen Hang hinunter um TODESMUTIG in den 30 cm tiefen Teich hineinzukapriolieren . Einigen sah ich deutlich an, daß sie wie ich mit dem Gedanken spielten auf diese Art auch Ihren Roller zu versenken. Aber uns taten dann wohl doch die vielen, kleinen Züprinusse leid. Ein Freibier für jeden, der dies nun versteht.    
       
   

Ich laß mal Brennplatte und Rollerprämierung aus, und komme nun lieber wieder zum lustigen Gehabe als da waren: Kiloweise Pferdeküsse, brennende Wagenräder, Bierpinkeln, Käfigtanzen der mutigen Männer, Nacktsoap der Veranstalter, Führerschein unter der Vorhaut verschwinden lassen (ja, so was darf ich hier im DER BEDUINER schreiben, ja ich dürfte auch Fotos zeigen, wenn ich Trottel nur welche gemacht hätte), weitere pyromane Einlagen und so. Ihr seht, Ihr habt was verpaßt, solltet Ihr gefehlt haben. Aber es war auch ein Problem für die die da waren, denn durch die doch recht große räumliche Trennung (Grill unten, Lagerfeuer draußen, verschiedene Toiletten, Bonverkauf auch draußen, Bier und Tanz aber drinnen und das alles noch oben und oder unten verteilt mit zwei separaten Auf- und Eingängen), war es schier unmöglich immer überall zu sein. Nun gut. Damit Euch der DER BEDUINE aufgrund seines enormen Gewichtes beim Kacken nicht aus der Hand fällt, komme ich nun mal zum Resümee : Die Rückkehr des Hidden-Power S.C. zum klassischen Run war ein Erfolg. Trotz deutlich erkennbarer Ungeübtheit im harten Thekeneinsatz punkteten Sie mit liebevollen Details und hoher Gelassenheit. Der bunte Haufen besticht durch seine vielseitigen Mitglieder(Innen) und guten Ideen. Im Detail liegt der Unterschied, doch das muß man als Besucher selbst erleben und auch erkennen. Hier im Bericht ist dies nur schwer zu vermitteln. Die am Freitag angereisten, geschätzten, enttäuschenden 150 Besucher, wurden ganz entgegen der ungeheuerlichen Tendenz am Samstag von weiteren ca. 200 Leuten unterstützt und feierten ins offene Ende hinein. Die hohe Anzahl der auflegenden DJs erwies sich als eher ungünstig, aber da der Rest stimmte, ließ sich die Tanzmeute nicht unterkriegen. Hoffentlich weiter so, meine Lieben. Wir kommen wieder und können es nur jedem anderen empfehlen.

   
         
    Ach und Grüße von meiner Frau und mir an Axel und Maddin von unserem neuen Lieblingsklub, dem "Merkwürdig & Bizarr S.C."    
    René (filthy&sly)    
         
         
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    -Warum tragen Mods nicht nur Jeans?-    
           
      Nürnberg Soulweekender vom Central Soul Club
08 bis 09.12.2006
   
         
    Erschienen in DER BEDUINE Ausgabe Nr. 6    
       
    Ja, ich bleibe dabei. Wie sich der gebildete Leser sicherlich noch erinnern wird (siehe auch DB Ausgabe 4), erwarte ich von einem Northern-Soul-Weekender das man auf ihm zu Northern Soul tanzen kann – und zwar kräftig. Die Central Soul Club Weekender in Nürnberg sind aus den traditionsreichen turnin´ your heartbeat up (kurz TYHU) Weekender unser aller geliebten, nun nach Dublin ausgewanderten Silke Könnecke erwachsen. Da Silke mit ihren Veranstaltungen in den Jahren von 1994 bis 2002 gegen den allgemeinen Mainstreamdiscostrom der damaligen Mods, Scooterboys und Motownsoulies schwamm, prägten ihre Veranstaltungen das Gesicht der damals noch jungen deutschen Northern Soul Szene. Zugegeben waren auch einige harte Jahre dabei in denen - gerade die deutschen DJs - mit eher kuriosen statt tanzbaren Scheiben aufwarteten, und sich viele der Interessierten ausschließlich dem Alkoholkonsum zuwandten. Mit der Zeit jedoch – ich meine es war so um die Jahrtausendwende - wurden alle wieder ein wenig schlauer, und das volle Tanzparkett entschied welche Scheibe gut und welche schlecht war. Meist waren es dann doch die teuren, raren – wenn auch diesmal tanzbaren – Stücke, die das Besondere boten und den Northern Soul Tänzer vom Discodjango trennten. Auch schienen die anwesenden DJs wieder Spaß am Northern Soul zu entwickeln. Ja, die Zeiten änderten sich und plötzlich waren sturztrunkende Ansagen und danebenaufsetzende Nadeln wieder salonfähig, was aber der Seriösität der Veranstaltungen keinen Abbruch tat.    
       
    Als dann 2003 die erste CSC-Veranstaltung unter der Führung von Osi (Quitten RULES ok), Krapfo (exSKATZEN) und Dominik über die Bühne lief, waren alle bereits in der richtigen Stimmung. Zusätzlich dazu förderten diese drei Mäzene den Northern Soul in ihrer Heimatstadt mit regelmäßigen Clubveranstaltungen und Radiosendungen (!) und bildeten so scheinbar eine unerhörte Zahl tanzwütige Lokalhelden (Ich wollte erst „localheros“ schreiben, fand das dann aber für DER BEDUINE völlig mißgegriffen), vielleicht auch Regionalhelden aus.    
       
   

Da mein Mitschreiber Heiko im DER BEDUINE Nr.4 schon ausreichend über Örtlichkeiten des CSC-Weekenders (2005) und die Randbedingungen im schönen Frankenland berichtete, beschränke ich mich hier nun auf die aktuellen Begebenheiten dieser Veranstaltung vom 08. und 09. Dezember 2006:
Da hatten wir zwei Tage volles Haus auf allen Ebenen, zwei Tage volle Tanzfläche oben im Festsall und einen eher dünn besiedelten Tanzboden im Zentralcafé – was dem Ausdrucktanz natürlich nicht unerheblichen Freiraum schafft. Freitags mehr als 500 Besucher, Samstag ein paar weniger. Der Eintritt wurde wieder schon vorn an der Eingangshalle verrichtet, was die Penner draußen hielt. Das DJ-lineup (siehe scan) wurde strickt eingehalten und einige der DJs waren sogar lustig betrunken. Einmal wurde Mr. Weston sogar dabei gesehen, wie er völlig generös die Gaderobenbedienung übernahm und mit sechs Jacken, einem Annahmezettel nur trunken „...ids all vrom the schame pörson...“ daherlullte. Das Publikum bestand aus wenigen Scooterboys, vielen alten (und wiedergeborenen) Vollzeitsoulies und den besagten Anonymen, welche es alle verstanden so zu tanzen wie es sich gehört. Der Emmericher Monsun S.C. trat – nur eine Woche nach seiner eigenen, kleinen, gelungenen Custom-Show-Veranstaltung – sein Nürnberg Debüt an. Nicht nur, dass Hömmes und André zusammen mit Sascha aus Neuss mit dem Roller an- und wieder abreisten, nein, sie machten auch zusammen mit Patrick, Jens und Jan sowie den Thekenfeen Anna, Alex, Verena, Svenja und nochmal Anna (somit ist die Frauenquote dieser Erzählung auch erfüllt) standesgemäß den Meistertrunk (jährlich Rollerfahrerhochfrequentiert mindestens seit Ende der Neunziger) ab dem frühen Mittag unsicher. Die sicher 8 Kurznachrichten (Ich hatte schon SMSen geschrieben, fand das dann aber für DER BEDUINE völlig fehl am Platze) und zahlreiche Anrufe mit dem sinngemäß wiedergegegebene Inhalt: „Boah, alter (nicht alder) voll Assi hier – gröhl – wir haben die Musikbox schon zweimal hoch und runter gespielt – wo bleibst Du – wo bleibst DU!“ bezeugen, dass gute Gastlichkeit immer gute Freunde findet – auch wenn einer selbst derweil lieber im böhmischen Gastlokal für 6,20 Euro lecker essen geht – wir waren ja zum tanzen da, nicht zum saufen. Und das könnte ja schon fast das Resümee aus 2006 sein, denn nicht nur wegen dem rigoros vorgeführten Tanzkurz von (wieder einmal) John Weston (vielleicht demnächst zu bewundern auf: www.raresoul.net) war der CSC-Weekender vor allem eins:
EINE TANZVERANSTALTUNG.

   
       
    Durch Ihren speziellen, lokalen, regionalen und privaten Einsatz an der Gute-Musik-Front hat es das CSC-Team geschafft, die Idee des tyhu-weekender zu erhalten und noch mehr daraus zu machen. Ein bunter Mix aus Nationalen und Internationalen DJs die alle sichtlich Spaß an der Musik hatten, und ein freundliches Team, welches immer zur Stelle war, überzeugte mich gänzlich von dieser Veranstaltung. Natürlich ist das – ich habe den Text ja geschrieben - meine persönliche Sicht. Auch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass nachdem Johnny Cash mein Beziehungsgefüge mit seiner Version von „If i could read your mind“ auf seiner letzten Scheibe „American Recordings - a hundert highways“ ins wanken brachte, es die „Nürnberg United“ Jungs mit ihrer Veranstaltung und wirklich guter Musik zum Glück aber schafften mir die Seele zurück ins Herz zu bringen. Danke – auch im Namen von Alex.    
         
    Euer zweifacher Familienvater, glücklich in seine Frau verliebter, diesmal nicht ganz so ausdrucksstarker, schimpfwortarmer    
    René (filthy&sly)    
         
         
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    -Die Angst am Muttertag als ständigen Begleiter-    
         
    Sonderlauf Historische Motorroller am Nürburgring - 14.05.2006    
         
    Erschienen in DER BEDUINE Ausgabe Nr. 5    
       
    Im Rahmen des „Internationaler Kölner Kurs“ gab es nun schon zum dritten Mal die Gelegeheit seinen Schaltroller bis Bjh. 78 die wunderschöne Grand Prix Strecke an der Nürburg runter- und raufzublasen, denn in der Eifel gibt es bekanntlich nur wenig flaches Land. Wer letztes Jahr schon teilnahm, oder dieses Jahr schnell reagierte, der war unter den frühen Vögeln, fing den Wurm und konnte auch dieses Jahr starten. Die Anmeldung ging einher mit dem begleichen der 75 Euro Nenngebühr und ein wenig Papierkram. Eine Fahrerlizenz oder ähnliches ist aufgrund der Typisierung „Gleichmäßigkeitsrennen“ nicht erfoderlich.
Transponder bekam man gegen Pfand und 10 Euro Leihgebühr. Das Starterfeld umfasste dieses Jahr letztendlich 80 Starter, welche in zwei leicht zeitversetzten Gruppen starteten. Heinkel, Zündapp, Vespa, Lambretta, Maico waren genannt. 14 erreichten nicht die Zielwertung. Tolles Wetter, entgegen der Vorhersage kein Regen, keine Unfälle wie im letzten Jahr. Mein Roller drufte eine professionelle Fingercam tragen und das ganze Rennen filmen. Einen Zusammenschnitt wird es auf der neuen www.scooterfilm.com DVD im Herbst geben. Soweit die harten Fakten. Wer über dieselbigen mehr wissen will, der schaue sich im GSF, auf der Seite des MSC-Porz, der Bildergalerie des Scooter-Center oder auf der Seite vom CSR (www.classic-scooter-racing.com) ein wenig weiter um, auch wenn Ihr das nicht vom Lokus aus erledigen könnt.
   
       
    Doch nun zu etwas völlig anderem. Meine Zufriedenheit mit dieser Veranstaltung geht nicht zuletzt auf den versprühten, rheinischen Frohsinn des Veranstalters, des MSC Porz zurück. Sein Vorsitzender und Wortführer Hans Cramer besticht in Fahrerbesprechung, Durchsagen und Kulanzfragen bezüglich des Regelementes durch seine einfache, immer freundliche Art. Trotz des leisen einschleichens und breitmachen der Rollergemeinschaft in eine traditionelle Motorradveranstaltung gab es keine Unstimmigkeiten, nur freundliches Willkommen. Das bunte Feld aus Deutschrollerfraktion, Scooterboys, GSFler, VCVDer, u.s.w. beäugte sich die letzten drei Jahre wohlwollend aber zurückhaltend. Sollte das nach den krassen Jahren in den 90zigern und ihren Vespaball-Revolten ein erster Schritt in Richtung Annäherung dieser beiden Lager sein? Vielleicht konnten mit der Hilfe des doch sehr annonymen GSF erste Brücken geschlagen werden, die nun auch im realen Leben begehbar werden? Natürlich muss auch ich nicht jeden mögen, der einen Schaltroller fährt, und bin nicht böse drum, dass mich nicht alle mit ihren Wahnvorstellungen vom perfekten Rollermenschen zutexten, aber ein seichtes Nebenher sollte doch möglich sein.    
       
    Aus von mir nicht formulierbaren Gründen kam es jedoch in den zwei Lagern „Scootoybomborium“ und „Vescluvolandonum“ wieder anders. Es gab keine konstruktiven Gespräche. Veranstaltet wurde stattdessen ein Kochwettbewerb. Es gab Süppchen mit Pfeffer. Und die Jury bewertete in der Hitze des Rennadrenalingefechtes mit zweierlei Maß. Schade.    
       
    Nach einiger ins Land gezogener Zeit kühlte die Suppe jedoch ab, und nun wird sie nicht mehr so heiss gegessen. Gut so und Dank an die Einsichtigen.    
         
    Gerüchteküche Oi !!!    
    René (filthy&sly)    
         
         
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    -Die Sympathie tanzt mit Anzug und Lackkleid-    
           
      7th International Scooter Custom Show Antwerp
03. bis 05.03.2006
   
         
    Erschienen in DER BEDUINE Ausgabe Nr. 5    
       
         
    Oh, wie konnte es soweit kommen? Bevor sich hier meine Eindrücke über eine internationale Veranstaltung angesiedelt in Belgien in Euer Hirn schmeicheln dürfen, will ich ein wenig vor unserer eigenen Tür kehren. Ja, liebe Rollermädchen und Jungs, ich meine es ernst. Provokativ und plakativ, denn das mit den Custom-Shows der deutschen Schaltrollerszene ist eine verdammt heikle Sache.    
    Nach stetigem wachsen der gesamt deutsche Rollerszene und dem massiven Besucheranstieg auf der Extravaganza im Ruhrgebiet und deren Verpuffung im Rahmen der Umsetzung zur Messe (Uh, das war aber auch ein Spass in Essen.) kam – wenn ich mich recht erinnere – erst einmal ein kleiner Dornröschenschlaf.    
       
    Wenn ich nun einfach keck behaupte, dass seit dem Wechsel vom 20zigsten zum 21zigsten Jahrhundert einige in die Jahre gekommene Clubs nicht zuletzt aus Bequemlichkeit den Weg weg vom dreckigen Run mit Festzelt auf der Wiese, hin zur schönen, trockenen Eintagesveranstaltung wählten, so tue ich sicher dem einen oder anderen Recht. Die Idee einer Custom-Show im eigenen Bundesland ging bei manchen scheinbar einher mit dem Gedanken: Wenn schon kein Run, dann wenigstens eine Custom-Show. Oh, laßt nun nicht Euren Hals schwillen und erbost meine Nummer suchen. Ich meine nicht Euch, IHR hattet doch andere Gründe. So entstand neben dem Run ein weiteres Betätigungsfeld vieler Clubs. Leider verkam die Custom-Show damit automatisch zum lokalen Ereignis. Es gab eine im Norden, eine im Süden und eine in der Mitte. Wer nationale oder sogar internationale Kontakte pflegte, konnte zwar die eine oder andere Gruppe Weitreisende mobilisieren, doch eine Bewegung der allgemeinen Massen blieb aus. Eine Clubveranstaltung wird automatisch zum Politikum und hat somit auch immer mit den Sympathien und gegen die Antipathien anderer Clubs zu kämpfen. So ist das nun mal. Die Besucherzahlen pulsierten zwar mal von Süden nach Norden und wieder zurück, doch da es trotz der neuen Medien noch nicht einmal eine ausreichende Terminabsprache gab, blieben die großen Ereignisse aus. Traurig aber wahr.    
    Nun zum eigendlichen Thema. Die Custom-Show in Antwerpen wächst nun von Jahr zu Jahr. Langsam, behutsam, aber stetig. Erst nur einen Tag, dann eine Party davor, dann ein Wochenende, dann eine größere Halle, dann schon Zwei. Nunmehr im siebten Jahr zeigen zwei Leute, dass man keinen Club braucht um was Nettes auf die Beine zu stellen. Tim und Jürgen präsentierten mal wieder eine Custom-Show der Extraklasse. Alles gut organisiert und dennoch persönlich und ideenreich. Von Freitag bis Sonntag konnte man an verschiedenen, den Anforderungen der jeweiligen Situation angepassten Lokalitäten seinen Durst an Geselligkeit stillen. Wir behielten den Samstag Abend mit kurzer Anreise aus Aachen im Auge und das Erscheinen mit Scootershirts-Stand am Sonntag für angebracht.    
       
    Bevor ich Euch nun aber jedes getrunkene Bier einzeln in die Rezeptoren drücke, hier nur das was uns Samstag Abend wirklich auffiel:
- Sehr freundliche Bedienung gesetzteren Alters ohne Sprachbarrieren, die den Anforderungen der Konsumfreudigkeit mehr als gerecht wurde, so dass man sich vom Wirt mit freundlichem Händedruck verabschieden musste.
- Nette Lokation mit Teppich, sauberen Toiletten, haufenweise Sitzgelegenheiten, tanzbarem Tanzboden.
- Durchwachsene Musik, Skalastig, mit sehr englischer Ausrichtung, aber für jeden etwas. Eher ein Redeundtrinkniter als Discoinferno.
   
   

Dann am Sonntag:
- Gute Aufteilung der Hallenkapazität, bunter Mix aus Händlern, Privatleuteständen und Clubpräsentationen aus GB, B, NL und D.
- Einige unglaubliche Roller und viele schöne Stücke vom Fest- und Inselland. Wirklich nur ganz wenige „Ha, da hätte ich meinen auch hinstellen können“.
- Seltsame Vorstellungen von „Foodstalls“. Neben ein paar belegte Brötchen und eine Tellerkombi mit gebratener Blutwurst haben wir nichts entdeckt. Dafür aber Kaffeebar aus der APE heraus und lecker Belgienbier an der Theke.

   
       
    Was mir jedoch dieses Jahr wieder mal besonders deutlich wurde: Dies war eine Veranstaltung für Rollerfahrer und besonders für die Roller an sich. Hier gab es alte Vespahasen, junge Nichtautomatikfahrer, restaurierungsbegeisterte Lambrettisten, sammelwütige Sammler. Dazu toller Arbeiten an den Rollern. Ideenreich, verrückt, originalgetreu, liebevoll. Einige der besonderen Highlights aus den letzten Scootering Magazinen kamen sogar auf ihren eigenen zwei Rädern zur Show – trotz Regen und Schnee. Zusammengefasst: Es war eine ruhige, saubere, gediegene Veranstaltung. Heimreise am Sonntag wie nach einem Urlaubswochenende.    
    Oh, wie kommt es nun, dass mir das besonders auffiel und gefiel? Komme ich mit meinen 37 Lenzen in die Jahre und vertrage kein Scooterpunktum mehr? Bin ich des rumirrens in dunklen, dreckigen Hallen aufgrund der Gicht überdrüssig? Fühle ich ein peinliches Berührtsein, wenn sich der gemeine, deutsche Rollerjunge in seinem Verhalten fehl am Platze findet? Ja und Nein. Es ist eine Frage der Abwechslung. Ich brauche Abwechslung. Das fehlt der deutschen Custom-Show-Szene. Wo sind die Bemühungen internationale Kontakte zu pflegen und herzustellen? Warum finden sich so selten Werbeanzeigen oder Termine aus Deutschland in der Scootering? Warum stehen auf einer Custom-Show in Deutschland nur Vespa und Lambretta-Roller? Ist die deutsche Szene-Landschaft von Kleinkrämern und Biedermännern geprägt, die den Blick über den Tellerrand nicht wagen? Oder macht dies die deutsche Szene so anders und liebenswert? Ist es ihr eigener, besonderer Stil? Ich mag diesen Stil auf jeden Fall, doch jeder der in Zukunft in Deutschland eine Custom-Show plant, müßte meiner Meinung darüber nachdenken, was eine Custom-Show von einem Niter oder Run unterscheiden sollte, damit sie - wie die Show in Antwerpen 2006 - Erinnerungswürdig bleibt.    
    Für Antwerpen gilt: 2006 wieder mit dabei, dann vielleicht sogar mit einem würdigen Roller, denn die Show von Jürgen und Tim wird es wieder Wert sein. Infos zur Show: http://www.whitewall.tk    
         
    Euer schon immer von ungeheuerlicher Arroganz geplagter,
gänzlich von seiner Meinung überzeugter
   
    René (filthy&sly)    
         
         
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    -Teufelstanz mit Hinkefuß-    
           
      Northern Soul Weekender in der Kaiserstadt Aachen
27. bis 28.01.06
   
         
    Erschienen in DER BEDUINE Ausgabe Nr. 4    
       
    Oh was für ein Fest: Ein Northern-Soul Weekender in Aachen. Meine geliebte 257348 Einwohner umfassende Geburtsstadt. Jahrelanger Sitz der ältesten und westlichsten Scooterboy Hochburg im mittleren Deutschland. Geburtsstelle der kürzlich erst volljährig gewordenen Scooter-Dive-Schaltrollerfahrerseelenerfrischungswochenenden. Heimat der einzig wahren Printen.
Lustiger, traditioneller Schwanzträgerüberschuss in allen Lebensbereichen aufgrund der Ansiedlung von mehr als 29.000 Studierende in den Fachbereichschwerpunkten Elektrotechnik und Maschinenbau, der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen, gegründet 1870.
Sitz von Zentis und der Fritt Produktionsstätte. Hmmm, was für ein Duft in der Stadt, wenn die Erdbeerkaustreifenproduktion anläuft. Hmmm, was für ein Duft.
   
       
    Als zweifache, szenebezogenen Eltern und Entwickler des berühmten Runsharings schießt man jedoch nicht einfach am Wochenende los, sondern plant von langer Hand um ein schönes Wochenende für alle einzufahren. So war unsere Erwartungshaltung bezüglich des ersten Aachener Weekenders nicht gering und klar definiert: tanzen, tanzen und (nein, nicht noch mal tanzen) ein wenig lecker trinken. Warum auch nicht? Die Ankündigung per Flyer und Web versprach alte und neue teils hoch interessante DJs aus dem Bereich der tanzbaren aber nicht abgedroschenen Vinylakrobatik UND ein leckers Bier aus der Eifel. Leider wurden wir enttäuscht.    
       
    Die Lokation – das Foyer und die Bar eines kleinen Kinos mitten im neu ausgerichteten Studentenviertel – erwies sich als erheblich zu klein. Das Bier mit 0,4l für 3 Euro zwar als gerade noch duldbar doch leider aufgrund seiner Marke (DeutschesArbeiterBier) und seiner Darreichungsform (Schal schon auf dem Weg zurück von der Theke zu den Freunden) wirklich nicht ermunternd. Die Tanzflächemquadratmeterbelegung glich schon in der ersten Stunde nach der späten Öffnung der Türen (23.00 Uhr) dem, was man sonst am Samstag beim „DER GIGANT“ Flohmarkt in Gladbeck erdulden muss. Überfüllung an den Fronten der Gaderobe, der Theke, der Tanzfläche und der Cocktailbar – und das an beiden Tagen. Das war wirklich enttäuschend. Klar hatten wir unseren Spaß, denn viele der alten Leute aus der Kaiserstadt und Umgebung liefen auf und rein geht der Saft auch immer, doch fehlte das Ambiente für einen Weekender. Die DJs spielten hervorragende Sets, traumhafte Stücke und waren dazu herrlich betrunken und hatten sichtlich Ihren Spass. Dennoch hatte ich aufgrund der ganzen Umstände Zeitweise das Gefühl die Meute hätte auch auf Billy Ocean getanzt, denn zu den anwesenden Ganz- und Teilzeitsoulies – mehr aus Nah als aus Fern - gesellten sich ein Haufen Homies, welche nach Frischfleisch Ausschau hielten und sonst sicher im B9 zu Purple Rain ihre Lenden schwingen – diese Sackpfeifen (für Niko). Doch genug gemeckert, sonst sagt mir nachher wieder alle nach ich sei Arrogant. Am beiden Tagen blieben wir trotzdem bis zum Schluss – Erster kommen, immer stehn, Letzter gehen. Doch irgendwie passte das Ganze nicht zusammen: Erstklassiges DJ Esemble aus Deutschland und dem nahen Europa und deren hervorragende Bewirtung (inklusive Hotel, Stadtrundfahrt mit Führer, Buffet u.s.w.) gepaart mit schlampiger Raumwahl? Hier erwachte zum Glück die Veranstalterseele in mir und ermahnte mich zur Mäßigung, denn wie oft musste man selber schon Kompromisse eingehen, wo keine gemacht werden durften, und man sagte sich auch nicht Arschlecken also Kontlikken (für John).    
       
    Und natürlich wäre der Beduine nicht der Beduine, wenn er nicht selbst seine freien Mitarbeiter den höchsten Qualitätsstandarts unterziehen würde, und eine gute Recherche ebenso Pflicht ist, wie mindestens ein Dorfdepp zu einem gelungenen Run gehört – versteh ich immer noch nicht (für Mr.X). So war es selbstverständlich, dass ich mich noch einmal mit Lazy – dem Geburtsvater des Weekenders in Aachen – telefonisch auseinandersetzte. Und siehe da, der große, rothaarige Mann aus Aachen mit dem Faible für Alemania und guter Musik hatte auf vieles eine vernünftige Antwort. Seine Wahl der Lokation war aus der Tatsache entstanden, dass er dort im Apollo auch regelmäßig seinen 60ts Target-Club zusammen mit Cheesy veranstaltet und über längeren Zeitraum gute Erfahrungen mit dem Besitzer sammeln konnte. Leider wurde aber der ihm seit Sommer 2005 versprochene größere Raum im hinteren Bereich (Anwesende haben sicher die Gipskartonpklatten und das Flatterband bemerkt) nicht rechtzeitg fertig, bis es kein Zurück mehr gab. Und was hat man dann noch für Möglichkeiten? Das wäre also geklärt und keiner kann mehr meckern, gerade auch deswegen nicht, weil der symphatische Stefan „Lazy“ Erens alle Kinderkrankheiten seiner Veranstaltung selbst erkannt hat, und schon wieder busy für 2007 große Pläne schmiedet. Er hat mir versichert es wird eine Tanzveranstaltung.
Mein persönliches Fazit: Viele hatten eine gute Party. Unsere Enttäuschung ist verflogen. Stattdessem macht sich Vorfreude breit. Northern Soul Weekender #2 in der Kaiserstadt zu Aachen 2007 mit diesen hervorragenden Menschen an den Plattentellern.
   
         
    Alles wird gut!    
   

René (filthy&sly)

   
         
         
    Platzhalter 705    
    -Teufelstanz mit Hinkefuß-    
           
   
2te Customshow HIDDEN POWER vom ??. bis ??.??.??    
         
    Erschienen in CLASSIC SCOOTER Ausgabe Nr. ?    
         
    Nun, so wird es mir auch dieses Jahr zuteil den Tatsachenbericht zur Custom-Show 2004 in Hagen zu schreiben. Ja, das war im letzten Jahr, Freunde. So schnell vergeht die Zeit. Im Vorfeld deutlich später und unspektakulärer angekündigt als die Premierenveranstaltung von 2003 wurden wir wieder im Tor2 erwartet. Ich berichte hier nur von Samstag Abend und dem Sonntag, die Prepreveranstaltung am Freitag konnten wir leider erneut nicht besuchen.    
       
    Nun, was soll ich über den Samstag–Niter schreiben, was nicht schon dutzende Male von ähnlichen Veranstaltungen berichtet wurde? Im Gegensatz zum Vorjahr hatte der Betreiber der Halle deutlich mehr BIER am Start (da haben wir wieder das böse Wort vom Vorjahr) und die ungewöhnlichen Bedienungen waren freundlich und schnell. Die Tanzfläche wurde anfangs von jungen Bodenakrobaten belagert. Obwohl ich in meinen frühen Tagen vielleicht auch einer dieser tolldreisten Kerle war, der mal mittels Purzelbäume, mal mit der Hilfe von Kampfeinlagen die Blicke auf sich zog, so brachte es hier meine Halsadern zum schwellen, denn wertvollen Tanzboden überläßt man nicht gerne dem Feind. Wie das aber nun mal so ist mit dem jungen Gemüse überschätzt es schnell seine Fähigkeiten und zu fortgeschrittender Stunde fielen sie wie die Fliegen in den besinnungslosen Schlaf. Leider fiel einer dieser Kapriolenkumpanen zuvor unbedacht mit dem Kopf auf einen Stahltisch, viel Blut, ein wenig Blaulicht.    
       
    Der Sonntag verlief nach guter Hidden-Power Art gut organisiert und liebevoll gestaltet. Roller und Stände füllten die Halle, die clubeigene Waffelbäckerei zeigte ihr Können. Zwei Clubs lieferten sich einen kleinen Präsentations-Wettkampf: Der AFSC mit traditionellen Nikolaus- Weihnachtssüßigkeiten und wirklich schönen, gepflegten Rollern sowie die JETSONS mit einer Art professionellem Messestand und ebenfalls wirklich schönen gepflegten Rollern. Allein die Logistik der beiden Clubs war sehenswert. Von den Jetsons war ebenfalls die Fraktion München angereist, welche somit auch noch einmal gezielt auf ihre eigene Rollerausstellungsveranstaltung zusammen mit ALTEROLLER.DE im Februar in der Landeshauptstadt der Bayern hinweisen wollte. Da es müßig ist über schöne Roller zu schreiben, schaut Euch besser die Fotos der Show an und urteilt selber.    
       
    Alles in allem eine sehr nette Vorweihnachtsveranstaltung ohne Hektik und Stress. Nachdem Anfang 2005 leider die angekündigte NORTHERN PEARL Customshow in HH nicht stattfinden konnte, jedoch noch die der KELTEN ansteht und der Süden nach den Sgotter-Events vor ein paar Jahren mal wieder aus dem Dornröschenschlaf erwacht, kann man nur hoffen, dass in Zukunft mehr Roller aus den Garagen und Kellern geholt werden. Ich frag mich manchmal was denn die 7404 registrierten Rollerfahrer/ Innen des GSF (German Scooter Forum) noch so alles an Schätzchen bunkern ... also AUFWACHEN und mitmachen statt in die Tasten zu hauen.    
       
    Da es natürlich immer Leute gibt, die mit der Welt unzufrieden sind, möchte ich noch eins anmerken. Ich werde mich nicht über die Einrittspreise oder Getränkepreise beschweren. Um uns herum ist alles teurer geworden und die Preise von 1990 sind einfach nicht mehr zu realisieren. Jeder Verpächter und Gastronom fordert sein Tribut und wenn man nicht in einer unbeheizten Halle mit Dixitoiletten feiern will, so muss man dafür löhnen. Klar gibt es immer wieder Beispiele der anderen Art mit Flaschenbier und Glücksgrifflokation, doch spätestens nach dem zweiten Mal wird einem der Platz verweigert oder die höheren Besucherzahlen machen eine Logistik unmöglich. Der Terminkalender für die 2005er Saison ist schon wieder (fast) voll und die Terminhascherei erklimmt neue Dimensionen – ich denke es dauert nicht mehr lange da muss man den Besuchern bei der Heimfahrt schon den Flyer für das nächste Jahr in die Hand drücken. Nicht zu letzt aufgrund der Dichte schon angekündigter, hochkarätiger Veranstaltungen von Ende Juni bis August haben wir uns entschlossen unser diesjähriges SCOOTER DIVE 17,5 zusammen mit Tobi aus Recklinghausen schon Anfang Juni zu veranstalten, doch sehet selber unter www.scooterstuff.de bzw. www.402meter.de oder hier in den Terminen.    
   


   
    Also Heft beiseite, Hintern abwischen, Hände waschen und ab in die Schrauberhöhle und ran an das neue Projekt – was es auch immer sei.    
   

René (filthy&sly)